< 10 Jahre „Ärztlicher Qualitätszirkel Diabetes mellitus“ für Hausärzte.
16.12.2010 17:28 Alter: 13 Jahre
Von: Dr. Manfred Blinzler

Darmkrebs ist heilbar


Kronach. Mit einer Kampagne wollen die AOK Coburg-Kronach und der Internist Dr. Manfred Blinzler dem Darmkrebs den Kampf ansagen. In einem Pressegespräch betonte Dr. Blinzler mit Nachdruck „Vorbeugen ist besser als Heilen“ und die beste Nachsorge ist die, die man nicht braucht! Er konnte Beispiele aus seiner Praxis nennen, die dies eindrucksvoll bestätigen. Die Koloskopie (Vorsorgespiegelung des Dickdarms) ist nicht nur die sicherste Methode zur Früherkennung, sondern hat auch den Vorteil, dass Krebsvorstufen wie Polypen, in einem Arbeitsgang entfernt werden können.

Kronach. Mit einer Kampagne wollen die AOK  Coburg-Kronach und der Internist Dr. Manfred Blinzler dem Darmkrebs den Kampf ansagen. In einem Pressegespräch betonte Dr. Blinzler mit Nachdruck „Vorbeugen ist besser als Heilen“ und die beste Nachsorge ist die, die man nicht braucht! Er konnte Beispiele aus seiner Praxis nennen, die dies eindrucksvoll bestätigen. Die Koloskopie (Vorsorgespiegelung des Dickdarms) ist nicht nur die sicherste Methode zur Früherkennung, sondern hat auch den Vorteil, dass Krebsvorstufen wie Polypen, in einem Arbeitsgang entfernt werden können. Und wichtig ist auch, dass der Patient überhaupt keine Angst haben muss, die Darmspiegelung ist so gut wie schmerzfrei und trotzdem ist es aber möglich, auf Wunsch auch Narkose zu bekommen. AOK Direktor Hans Jürgen Eckert wies darauf hin, dass ab dem Alter von 50 Jahren Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung ärztliche Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs in Anspruch nehmen können. Dabei wird nach einer Beratung mit dem Arzt der Enddarm untersucht. Außerdem wird jährlich ein Schnelltest auf verbogenes Blut im Stuhl empfohlen. Ab dem 55. Lebensjahr haben Versicherte die Wahl, sie können entweder zwei Spiegelungen des Dickdarms (Koloskopien) im Abstand von zehn Jahren wahrnehmen oder alle zwei Jahre den Stuhl auf verbogenes Blut untersuchen lassen. Dr. Blinzler stellte anhand einer Statistik fest, dass leider nur fünf Prozent der Versicherten diese eigentlich lebenswichtigen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, das heißt 95 Prozent verzichten auf diesen kostenfreien Service, was eigentlich nicht nachvollziehbar sei. Denn eines ist völlig klar, Darmkrebs ist heilbar, je früher er erkannt wird. „Eine Koloskopie zu versäumen kommt teuer“. Die von AOK und Dr. Blinzler angestoßene Kampagne mit Informationen und Aufrufen zur Vorsorgespiegelung ist gerade auch deswegen bei uns sehr nötig, weil eine Studie feststellte, dass es gerade in Nordostbayern einen hohen Anteil an Darmkrebserkrankungen gibt, die nicht über eine ambulante Koloskopie diagnostiziert wird. Andererseits bestätigt auch die Studie und untermauert die Tatsache, dass die Koloskopie eine wirksame Screeningmethode zur Vermeidung von Darmkrebs ist. Als Risikofaktoren der Tumorentstehung nennt Dr. Blinzler Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und falsche Ernährung. Deshalb kann jeder sein persönliches Darmrisiko durch gesundheitsbewusste Lebensweise  selbst beeinflussen. Aber auch erbliche Veranlagung kann das Risiko erhöhen. Wichtig ist aber zu wissen, dass die niedergelassenen Facharzt-Internisten der Region für die Vorsorgeuntersuchungen ausreichende Kapazitäten haben. Deshalb lautet der dringende Aufruf von Krankenversicherung und Ärzten, gehen Sie zu einer Vorsorgeuntersuchung, sie können sich dadurch operative Eingriffe und Krankenhausaufenthalte ersparen. Der Aufruf von AOK und Internisten geht auch an Menschen, die bereits positive Erfahrungen mit einer Darmkrebsvoruntersuchung machten. Also bei denen eventuell Polypen bei der Darmspiegelung festgestellt wurden und gleich entfernt werden konnten. Wenn sie bereit sind, über ihre Geschichte zu berichten oder zu erzählen, möchten sie sich bitte bei der AOK, Dr. Blinzler oder auch bei der Zeitung melden. Es müsse alles getan werden, um die schlechte Vorsorgequote in der Region zu verbessern, dadurch bliebe manchen Menschen viel Leid erspart.       

Info-Box: Darmkrebs tritt viel häufiger auf, als angenommen wird und entwickelt sich oft über mehrere Jahre. Jährlich erkranken in Deutschland rund 73000 Menschen an Darmkrebs und circa 27000 Menschen sterben daran. In der Häufigkeit rangiert Darmkrebs bei beiden Geschlechtern an zweiter Stelle, das Risiko für Darmkrebs steigt mit zunehmendem Alter.